Freitag, 05.12.2025

Energiewende in Rüsselsheim: Wasserstoff und Netzausbau im Mittelpunkt der Wirtschaftsrunde

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://ruesselsheimer-bote.de
Rüsselsheim liest. Rüsselsheim lebt.

Ende November trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Historischen Ratssaal des Rathauses zur fünften Rüsselsheimer Wirtschaftsrunde. Thema der Veranstaltung war die Umsetzung der Energiewende am Standort Rüsselsheim am Main, mit einem besonderen Fokus auf die Potenziale von Wasserstoff als Zukunftstechnologie.

Vorträge und zentrale Positionen

Oberbürgermeister Patrick Burghardt beschrieb die Energiewende als zentrales Thema für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts und forderte ein gemeinsames Vorgehen von Kommune, Wirtschaft und Wissenschaft, um die Transformation zu gestalten. In drei Impulsvorträgen wurden unterschiedliche Perspektiven vorgestellt.

Professorin Dr. Birgit Scheppat vom Forschungszentrum azare der Hochschule RheinMain erläuterte nationale Entwicklungslinien und die aktuell wirksamen Rahmenbedingungen. Sie wies darauf hin, dass bereits heute etwa 70 Prozent der vorhandenen Netze auf Wasserstoff umrüstbar seien. Entscheidend seien smarte Energieversorgungskonzepte und Energiespeicher sowie pragmatische, wirtschaftliche Lösungen, um die Transformation zu ermöglichen.

Maik Landwehr, Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim GmbH, stellte den sogenannten Rüsselsheimer Weg vor, ein Transformationsprogramm für die kommenden zehn Jahre. Er betonte die Bedeutung des Netzausbaus und der Diversifizierung der Energiegewinnung und erklärte, die Stadtwerke verstünden sich als Gestalter zentraler Infrastrukturen der Stadt.

Dustin Metz von der Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim am Main ging auf Chancen und Standortfaktoren für eine regionale Wasserstoffwirtschaft ein. Er betonte, Wasserstoff könne ein Hebel für die künftige Energieversorgung sein, und mahnte an, die Vorbereitungen hierfür jetzt zu beginnen.

Diskussion und Bewertungen

In der anschließenden Runde diskutierten die Teilnehmenden technische, wirtschaftliche und organisatorische Fragen. Einigkeit herrschte darüber, dass die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe angegangen werden müsse. Mehrere Rednerinnen und Redner hoben hervor, dass Netzausbau, Energiespeicher und eine diversifizierte Erzeugungsstruktur zentrale Voraussetzungen für die Versorgungssicherheit sind.

Claudia Gotz, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung, fasste die Debatte zusammen und bezeichnete Energie als ein Nadelöhr, das nicht nur die Stadt betreffe. Ihrer Darstellung nach ist es erforderlich, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln, um Rüsselsheim als Wirtschafts- und Innovationsstandort zu stärken.

Bedeutung für Rüsselsheim und Ausblick

Die Veranstaltung machte deutlich, dass Wasserstoff in Rüsselsheim als potenzieller Standortfaktor gesehen wird, wenn Akteure aus Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft ihre Anstrengungen bündeln. Als Prioritäten gelten der Ausbau der Netzinfrastruktur, der Aufbau von Energiespeichern und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für Investitionen.

Die Wirtschaftsrunde war von der Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim am Main und Oberbürgermeister Patrick Burghardt initiiert worden. Sie bietet ein dauerhaftes Forum für den Austausch zu Stadtentwicklungs- und Standortfragen und soll Impulse für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt liefern.

Quelle anzeigen

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelles