Ein Assistenzarzt in einer Bielefelder Klinik betäubte und vergewaltigte Dutzende Patientinnen, gegen drei leitende Mitarbeiter wurde nun Anklage erhoben. Der Assistenzarzt hatte insgesamt 34 Patientinnen ohne medizinische Indikation betäubt. Die Anklagen richten sich gegen einen Chefarzt, einen Oberarzt und einen Pflegedienstleiter, die im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal stehen. Besonders erschütternd ist die Tatsache, dass 25 Patientinnen zwischen 2018 und Ende 2019 Opfer von Vergewaltigungen wurden.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat umfangreiche Ermittlungen durchgeführt, darunter die Auswertung von rund 15 Terabyte an Material und die Befragung von über 100 Zeugen. In dieser schwerwiegenden Angelegenheit vertritt Anwältin Stefanie Höke 12 der insgesamt 34 Missbrauchsopfer. Diese fühlen sich endlich ernst genommen und sind entschlossen, im Hauptverfahren auszusagen. Möglicherweise hätten die Angeklagten früher eingreifen können, um weitere Missbräuche zu verhindern, was den Opfern unnötiges Leid erspart hätte.