Im Jahr 2024 registrierte die Polizei in Deutschland rund 18.000 Fälle von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Diese alarmierende Zahl spiegelt jedoch nur die erfassten Vorfälle wider, da die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt. Von den insgesamt 17.566 Opfern waren 13.365 Mädchen und 4.720 Jungen betroffen. Besorgniserregend ist, dass in 57% der Fälle die Opfer den Täter kannten.
Die Täterprofile zeigten, dass die meisten Verdächtigen männlich waren, wobei ein signifikanter Anteil selbst minderjährig war, rund ein Drittel sogar unter 18 Jahre alt. Eine besorgniserregende Entwicklung ist die Zunahme von Sexualstraftaten im Internet, darunter Cybergrooming und das Livestreaming solcher grausamen Taten.
Angesichts dieser alarmierenden Fakten plant die Bundesregierung drastische Maßnahmen. Unter anderem ist beabsichtigt, eine Speicherpflicht für IP-Adressen einzuführen, um die Ermittlungsarbeit zu unterstützen. Die Polizei steht zudem vor der Herausforderung des Dunkelfelds, da viele Opfer aus Angst oder Scham keine Anzeige erstatten.
Trotz einer leichten Abnahme der gemeldeten Fälle zeigt sich Bundesinnenminister Dobrindt zutiefst besorgt über die hohe Anzahl von Übergriffen auf Kinder und Jugendliche. Die geplanten Maßnahmen, insbesondere die Speicherung der IP-Adressen, sollen dazu beitragen, die Aufklärungsquote zu erhöhen und den Opferschutz zu stärken. Doch die Bekämpfung dieses gesellschaftlichen Problems erfordert weiterhin eine intensive Zusammenarbeit aller relevanten Akteure.